Wie kann man die Kunst des Bondage erlernen?

Unter Bondage versteht man im Allgemeinen die Einschränkung der Bewegungsfreiheit im Rahmen einer zwischenmenschlichen Interaktion, die auf beiderseitigem Einverständnis beruht. Die Fesselungen und anderweitigen Einschränkungen haben oft eine erotische Zielrichtung, dem muss aber nicht immer so sein.
Als Fessel Zubehör kommen nicht nur Seile oder Handschellen in Frage, sondern auch viele andere Materialen wie beispielsweise Stoffbänder. Leder oder Ketten. Bondage ist eine echte Kunstform, die Schritt für Schritt unter professioneller Anleitung erlernt werden sollte. Zwar gibt es auch in Büchern oder Video Blogs Anleitungen zu bestimmten Fesseltechniken, doch eine persönliche Hinführung, also ein Bondage Workshop, sind wesentlich effektiver und vor allem sicherer als das Selbststudium. Denn Fixierung, Suspension oder andere Formen des Bondage bergen gesundheitliche Risiken. Nerven können überreizt oder im schlimmsten Fall sogar dauerhaft geschädigt werden. Die Gliedmaßen können sich in der Folge taub anfühlen oder auch kurzzeitig gelähmt sein. Diese sogenannten Druckschädigungen sind für Bondage Anfänger häufig nicht absehbar und können bei sorgsamer Anleitung der richtigen Technik vermieden werden.
Daher bieten sich Bondage Workshops für alle Interessierte absolut an. Die Kurse und Workshops sind nicht nur sehr lehrreich, sondern können auch eine inspirierende Erfahrung für das eigene Privatleben sein.
In der Hauptstadt werden Kurse zum Beispiel von Berlin Ropes organisiert und in der bekannten ShibariBar abgehalten. Die nächsten Kurse finden am 7. und 17. September statt. Shibari ist übrigens der Name einer in Japan sehr populären Fesselungskunst, die sich aus der polizeilichen Fesseltechnik Hojjutsu entwickelt hat. Shibari nimmt geradezu künstlerische Formen an und kennt unzählige, verschiedene Techniken.
Die Bondage Fertigkeiten, die in Anfänger Kursen gelehrt werden, sind sehr unterschiedlich. In vielen Workshops über Bondage werden den Teilnehmern zunächst anatomische Grundlagen nahe gebracht, damit sie die Risiken dieser Praktiken selbstständig beurteilen können. Neben den wichtigsten Nervenbahnen erhalten die Kurs Teilnehmer auch Informationen darüber, wie eine Ohnmacht oder Kreislaufprobleme des Gefesselten vermieden werden können. Auch nahegebracht werden den Bondage Anfängern die wichtigste Verhaltensregel für Bondage Sessions. Die Kommunikation zwischen dem Fessler und dem Gefesselten. Absprachen im Vorfeld einer Session sind genauso unerlässlich wie eine Vertrauensbasis zwischen den Beteiligten.
In einem nächsten Schritt werden Vor – und Nachteile der verschiedenen Seilmaterialien diskutiert und die Grundlagen der gängigsten Standardknoten geübt.
Neben Bondage Kursen für Anfänger können in Berlin auch Workshops zu japanischen Fesseltechniken wie Shibari gebucht werden. Außerdem kann nach dem Beherrschen der Grundfesseltechniken auch ein Kurs über die sehr beliebte Hängefesseltechnik besucht werden. Das Hängebondage stellt für viele BDSMler einen besonderen Reiz dar, da es extrem sinnlich ist, den Fessler vor Herausforderungen stellt und dem Gefesselten ein Gefühl der Schwerelosigkeit beschert. Für diese Form des Bondage muss nicht nur die nötige Technik beherrscht wenden, sondern man benötigt auch entsprechendes Equipment. Für die Suspension braucht man einen geeigneten Hängepunkt, sowie einen hochwertigen Metall – oder Holzring. Bei der Qualität der Materialien sollte auf keinen Fall gespart werden. Mindestens das Dreifache des Körpergewichts des Gefesselten sollte von der Ausrüstung getragen werden können.
Egal für welchen Bondage Kurs man sich entscheidet, der Gewinn für das Privatleben der Teilnehmer ist in jedem Fall immens. Das Sexleben wird bereichert und neue Facetten der Lust können erkundet werden. Reinschnuppern lohnt sich.

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